Das oberste Ziel der politischen Bildung ist der mündige Bürger, der als selbstständig entscheidendes Individuum die demokratische Kultur erhalten und weiterführen kann. Hierbei vermittelt der Unterricht im Fach Politik-Wirtschaft die zentralen Elemente von Politik vor dem Hintergrund der äußerst komplexen und sich stetig verändernden Wirklichkeit. Diese Eigenheit, die das Fach von vielen anderen sich kaum verändernden Schulfächern abgrenzt, ermöglicht eine dynamische Anpassung und Schwerpunktsetzung der konkreten Inhalte und führt somit zu einem wirklichkeitsnahen und lebendigen Unterricht.
Hierbei wird darauf geachtet, dass das Blickfeld der Schüler stetig erweitert wird, indem im 8. Schuljahr vor allem die politischen Strukturen und Prozesse aus dem eigenen Nahbereich beleuchtet werden. Über die Betrachtung der Bundesebene im 9. Schuljahr gelangt man so bis zu der Europäischen Union als erstem größeren internationalen Schwerpunkt in Jahrgang 10. In der Einführungs- und Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe wird das Feld um Aspekte der Globalisierung und der Friedenssicherung als nationaler und internationaler Herausforderung ergänzt.
Neben diesen vorwiegend politischen Inhalten werden ebenso Themen der Wirtschaft als zweiter Domäne des Faches angesprochen. In diesem Zusammenhang beginnen die Schüler damit, ihre Konsumentscheidungen zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen. Hieran anschließend werden wirtschaftliche Akteure und das Handeln des Staates genauer beleuchtet, bevor ab der 11. Klasse auch aktuell bedeutende internationale Handelsbeziehungen und -konflikte erarbeitet werden.
Erstes Halbjahr | Zweites Halbjahr | |
Jg. 8 | Politische Entscheidungsprozesse im Nahbereich | Konsumentscheidungen Jugendlicher |
Jg. 9 | Politische Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse auf Bundesebene | Unternehmen und Arbeitsbeziehungen |
Jg. 10 | Europäische Union | Verfassungsprinzipien und Wirtschaftsordnung |
Jg. 11 | Wandel der Arbeitswelt in der globalisierten Gesellschaft | Globale politische und ökonomische Prozesse |
Jg. 12 | Politische Partizipation zwischen Anspruch und Wirklichkeit | Soziale Marktwirtschaft zwischen Anspruch und Wirklichkeit |
Jg. 13 | Friedenssicherung als nationale und internationale Herausforderung | Chancen und Risiken weltwirtschaftlicher Verflechtungen |
Hinweis: Unter „Weitere Informationen“ finden Sie eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Klassenstufen samt Bewertungsvorgaben sowie die jeweiligen Kerncurricula.
Kompetenzen
Dem Verständnis des Spiralcurriculums folgend werden die zunehmend komplexeren Inhalte dazu genutzt, die zentralen Kompetenzen des Faches von der Sekundarstufe 1 bis hin zu dem Zentralabitur fortzuführen und zu vertiefen. Nach dem Verständnis der Sachkompetenz sind die Schüler in der Lage wichtige politische und wirtschaftliche Aspekte zu beschreiben. Darüber hinaus zielt die Methodenkompetenz darauf ab, dass die komplexen Inhalte strukturiert erklärt und analysiert werden können. Der sichere Umgang im breiten Spektrum dieser beiden Bereiche bildet die Grundlage für die Urteilskompetenz, nach deren Verständnis die Schüler ihre eigene Meinung mit Hilfe einschlägiger Kriterien darlegen und gegenüber der Lerngruppe vertreten können.
Die Erarbeitung der Lerninhalte und die damit einhergehende Förderung der geschilderten Kompetenzen muss hierbei mit dem Überwältigungsverbot, dem Kontroversitätsgebot und der Schülerorientierung die zentralen Anforderungen des Beutelsbacher Konsens erfüllen
Berufsorientierung
Die Berufsorientierung stellt ein weiteres bedeutendes Element des Faches Politik-Wirtschaft dar. Hierbei sammeln die Schüler praktische Erfahrungen in Unternehmen der Region und reflektieren diese vor dem Hintergrund der eigenen beruflichen Wünsche und Vorstellungen. Auf diesem Weg sollen sie auf die individuelle Berufs- oder Studienwahl im Anschluss an ihre Schullaufbahn vorbereitet werden. Zentrale Praxiselemente sind hierbei im Rahmen der Berufsorientierung in Braunschweig (BOBS) in Klasse 9 sechs Arbeitsstage in drei verschiedenen Unternehmen der Region sowie ein dreiwöchiges akademisches Betriebspraktikum in Klasse 11. Ergänzt werden diese Erfahrungen um zahlreiche Informations- und Beratungsangebote in den verschiedenen Altersstufen. Beispiele hierfür sind die Besuche des Berufsinformationszentrums in Klasse 11 und des Hochschulinformationstages der TU Braunschweig mit dem 12. Jahrgang. Zudem gibt es die Möglichkeit in Kooperation mit der Agentur für Arbeit individuelle Beratungstermine für die eigene Berufs- und Studienwahl zu vereinbaren.
Hinweis: Unter Weitere Informationen“ finden Sie einen Überblick über alle aktuellen BO-Termine.
Lehrwerk
In den Jahrgängen 8-11 wird mit dem Schulbuch „Politik & Co.“ (C.C. Buchner) gearbeitet. In Jahrgang 12 und 13 wird dieses durch die „Abi-Box“ (Brinkmann-Meyhöfer) ersetzt.