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Raabeblog: Was passiert mit deinen Daten im Internet?

Wie viele Bilder hast du heute schon verschickt? Wo warst du schon online? Diese Daten werden häufig gesammelt, aber was darf damit gemacht werden? Das steht alles in allgemeinen Geschäftsbedingungen. Die liest sich aber kaum jemand durch, hier also die wichtigsten Punkte von Google, WhatsApp, Instagram, Facebook und Snapchat erklärt.

Beginnen wir mit dem Konzern, bei dem wir alle wissen, dass er viele Daten sammelt: Google. Alle Anfragen werden gespeichert, wodurch euer Profil erstellt werden kann, was zu personalisierten Suchergebnissen führt. Außerdem werden die Anfragen mit anderen Google Diensten wie YouTube verbunden. Durch die neuen Datenschutzbestimmungen, die sehr vage formuliert sind, können verschiedene Dinge verknüpft werden. Darunter z. B. die Telefonnummer mit dem Google-Konto. Google setzt uns zwar darüber in Kenntnis, dass alle Daten gespeichert werden, aber nicht, wie lange. Um sich dagegen zu schützen, kann man verschiedene Dinge tun. Das Einfachste ist natürlich, eine andere Suchmaschine wie Ixquick zu nutzen. Möchte man das nicht, gibt es die Möglichkeit, das Google Web-Protokoll zu deaktivieren. Dort werden alle Aktivitäten gespeichert. Doch selbst wenn man es deaktiviert, werden die Daten 18 Monate gespeichert und erst danach anonymisiert oder gelöscht. Man kann auch andere Google Dienste wie den Standortverlauf pausieren, obwohl Google natürlich vor der Pausierung wärmstens empfiehlt, diese Dienste beizubehalten.

Der zweite Dienst, den vermutlich beinahe alle nutzen, ist WhatsApp. Das Unternehmen wurde von Facebook gekauft und ist dementsprechend damit verbunden. Es können die Telefonnummer, die Zeitpunkte der WhatsApp-Nutzung, das Profilbild, der Status, die Kontakte aus dem Adressbuch, wann ihr wem schreibt und euer Standort an Facebook weitergegeben werden, selbst wenn ihr dort keinen Account habt! Besitzt ihr einen, werden diese Informationen genutzt, um eure Werbung anzupassen. Was die Weitergabe von Bildern angeht, so sind auch die allgemeinen Geschäftsbedingungen von WhatsApp vage. Dort steht allerdings, euer Profilbild könne verbreitet oder verkauft werden, auch wenn ihr weiterhin das Urheberrecht besitzt.

Ein weiteres wichtiges soziales Netzwerk ist Instagram. Dieses lässt euch ebenfalls das Urheberrecht behalten, ihr dürft also alles mit euren Fotos machen. Trotzdem erlaubt ihr Instagram, euer Bild zu verbreiten oder sogar zu verkaufen, ohne, dass ihr etwas davon habt. Theoretisch könnten eure Bilder also irgendwo als Werbeplakate auftauchen, ohne dass ihr irgendetwas dagegen unternehmen könnt. Ein weiteres Problem ist, dass ihr zwar euren Account löschen könnt, allerdings ist Instagram dazu in der Lage, eure Fotos zu speichern und auch zu verwenden, wenn euer Account nicht mehr besteht. So können eure Fotos, auch Jahre nach der Löschung auf Instagram, z. B. bei einer Suchanfrage im Internet wieder auftauchen.

Facebook, ein Internet-Riese, mit Unternehmen wie WhatsApp und Instagram verknüpft, besitzt eine Unmenge an Daten. Mit Bildern wird ähnlich wie bei Instagram verfahren. Sie dürfen für eine kommerzielle Nutzung verwendet werden, auch nach einer Löschung, da die Bilder vielleicht schon durch andere Nutzer verbreitet wurden, und auch Facebook selbst fertigt Kopien an. Da Instagram und WhatsApp zum Facebook-Konzern gehören, werden deren Daten auch an Facebook weitergeleitet.

Snapchat, für viele Personen ist das mit die meistgenutzte App auf dem Handy. Nachrichten werden kurz nach dem Lesen gelöscht. Das klingt erstmal sehr sicher, aber die Betreiber sind dazu in der Lage, auf alle Inhalte zuzugreifen, sogar zu löschen. Es dürfen alle Nachrichten ständig mitgelesen werden. Auch das Internetverhalten darf eingesehen werden: Welche Internetseiten werden im Zusammenhang mit Snapchat genutzt? Mit welchen Geräten wird die App genutzt? Außerdem, an welchem Standort jemand ist (wenn er zugestimmt hat), und was der Inhalt seiner Nachrichten ist. Es werden Profile hergestellt, durch Informationen wie das Screenshoten bestimmter Nachrichten, mit wem am meisten kommuniziert wird und zu welchen Zeiten. Das alles geschieht, um die Werbung bestmöglich zu personalisieren. Die Speicherung der Daten erfolgt durch die Betreiber, die nicht versprechen, dass Inhalte ab einem bestimmten Zeitraum gelöscht werden, aber natürlich auch möglicherweise durch die Empfänger der Nachrichten. Was das Verbreiten der Bilder angeht, so gelten diese Bestimmungen: Die Bilder dürfen verbreitet und verkauft, anders als bei Instagram sogar verändert werden, was auch Probleme bereiten kann, wenn jemand auf dem Bild ist, der das nicht möchte, oder ihr ein Bild versendet, dass ihr nicht selbst gemacht habt.

Man kann also zusammenfassen, dass wenn man diese Dienste nutzen will, viele Daten gesammelt und Bilder verbreitet werden können. Es gibt nur die Alternative, die Apps zu deinstallieren oder gar nicht erst zu beginnen, sie zu nutzen. Dies führt aber oft zu Problemen, hauptsächlich was das Nutzen von WhatsApp angeht. Wer hier nicht aktiv ist, verpasst oft Informationen, die eigentlich für das soziale Leben relevant wären.

Es ist allerdings wichtig, über seine Rechte und die Verbreitung und Speicherung von Daten im Internet Bescheid zu wissen.
Caroline Diekmann