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Schulen im Ausland – anders als hier?

Wie funktioniert Schule in anderen Ländern

Passend zu unserem Thema „Schule international“ haben wir uns gefragt, wie der Schulalltag in anderen Ländern aussieht. Da viele unserer MitschülerInnen schon weit in der Welt herumgekommen sind, haben wir nun Antworten zu unseren Fragen, die die Länder USA, Mexiko und Großbritannien betreffen. Aus den USA haben wir sogar die Möglichkeit, verschiedene Zeitspannen, einmal 1970 bis 1982 sowie 2018 bis 2019 zu betrachten. Abgesehen von dieser Ausnahme sind alle unsere Informationen sehr aktuell, da die SchülerInnen erst vor kurzem dort waren, meist in Form eines Auslandsaufenthaltes.
Außerdem können wir etwas von deutschen Schulen aus Brasilien und China berichten, da diese sich allerdings nicht großartig von normalen deutschen Schulen unterscheiden, fassen wir diese nur kurz auf.

Die Methode, dass es wie hier in Deutschland festgelegte Klassenräume gibt, ist in anderen Länder häufig anders geregelt. In den USA und in Großbritannien ist es typisch, dass die Lehrer eigene Räume haben und die Schüler die sind, die den ganzen Tag von Raum zu Raum rotieren dürfen. Dies ist aber sinnvoll, da es keine festen Klassenverbände gibt.
Außerdem gibt es Abweichungen von dem Konzept, das wir in Deutschland kennen, wenn es um die Unterrichtsmethoden, beispielsweise den Frontalunterricht geht. Hierzu ist aber hinzuzufügen, dass es von Schule zu Schule variieren kann. Schulen in Mexiko, Brasilien, USA und Großbritannien scheinen es eher vorzuziehen, den Schwerpunkt auf Gruppenarbeiten zu legen. In der Digitalisierung sind die Schulen so weit, wie wir es kennen. Es gibt Tablets, mit denen häufig gearbeitet wird. Es gibt Beamer und Smartboards, die als Tafel genutzt werden. Öfters werden auch Projektwochen durchgeführt.
Doch welche Fächer gibt es in den anderen Ländern überhaupt? Mathe, Englisch, Erdkunde, sowas wie Sozialkunde und Geschichte sind typische Grundfächer in Amerika. Darauf setzen dann schon die Wahlfächer auf. Englisch ist als Muttersprache das Gegenstück zu unserem Deutschunterricht. Darüber hinaus gab es in bestimmten Schulen noch Spanisch und Deutsch. In Mexico dagegen gab es Fächer wie Landeskunde, (Berufsorientierung), kreatives Schreiben, Philosophie, Spanisch als Fremdsprache, Tanzen, Theater und Informatik für jeden. In England gibt es außergewöhnliche Fächer wie Business, Film Studies, Sociology, Drama, Psychology, die nicht bei uns unterrichtet werden.
Die Benotung ist individueller als manche denken. So wie wir in Deutschland mit dem Noten 1-6 benotet werden und dazu mündliche als auch schriftliche Mitarbeit zählt, kennen es manche aus anderen Ländern gar nicht. In der USA wird das Hauptaugenmerk in der Note auf Hausaufgaben und Prüfungen gelegt, wodurch nur in manchen Fächern die mündliche Beteiligung zählt. Die Noten sind zudem auch keine Ziffern, sondern Buchstaben von A bis F. Hierbei spielt A das Gegenstück zur „deutschen“ 1 und das F zur 6. In Mexiko werden auch eher Arbeiten und die Aufgaben an sich im Unterricht benotet, als dass die verbale Mitarbeit viel von der Gewichtung der Endjahresnote abbekommt. Manchmal ist die Gewichtung sogar lehrerabhängig. Schulen in Brasilien benutzen so wie wir Deutschen auch Zahlen, nur strecken diese sich von 1 bis 10, wobei die 10 als beste der zu erreichenden Note gilt.
In unserem Heimatland ist die Reglung so, dass es zwei Halbjahre (Semester) gibt, die am Ende zusammen die Note auf dem Zeugnis ausmachen. In viele Ländern ist das genauso, obwohl die Halbjahre in der USA unabhängig voneinander benotet werden. In England aber ist das Schuljahr in drei Trimester geteilt.
Jeder Schüler kennt sie, jeder liebt sie: die Sommerferien. 6 Wochen lang müssen die deutschen Schüler im Sommer nicht die Schulbank drücken. Nur was viele nicht wissen ist, dass wir damit mit die kürzesten „großen“ Ferien haben. Im Durchschnitt sind es eigentlich gut 2-3 Monate. Von unseren befragten Schulen kann man auch sehen, dass China sogar zusätzlich zu den regulären Ferien noch zwei weitere Wochen frei hat. Namentlich heißen sie „Chinese New Year“ (1 Woche) und „Golden Week“ (auch ca. 1 Woche).

Natürlich gibt es auch – wie bei uns – „Freizeitaktivitäten“ wie AGs oder Sportteams an Schulen im Ausland. Wie zum Beispiel in den USA, wo es meist auf Sport hinausläuft: dort kann man einem College-Football-Team oder auch einem College-Basketball-Team beitreten. Cheerleading, Schwimmen, Golf, Tennis, Wrestling gibt es je nach Saison als Fächer anzubieten. AGs können wie bei uns auch in den USA gewählt werden, da ist alles dabei von Sport über Kunst bis hin zu Technik. Parallel engagieren sich viele in Musik und Theater. Diese finden dann nachmittags nach der Mittagspause statt. Aber auch in anderen Teilen von Amerika gibt es AGs und Sportaktivitäten: In Mexico gibt es viele Sportteams wie zum Beispiel Hockey, Fußball, Leichtathletik, Basketball, Volleyball usw. und AGs wie Naturwissenschaften, Theater, Tanzen, Chor, Handwerken, Kunst, bestimmte Instrumente usw.
Sie finden jeden Tag ab 14 Uhr (teilweise auch 18 Uhr) statt. Auch in Brasilien werden Sportteams und AGs angeboten, aber anders als bei den anderen Schulen, findet hier auch noch eine Nachhilfe statt. In England werden ebenfalls unterschiedliche Sportaktivitäten und AGs an verschiedenen Wochentagen angeboten, wie zum Beispiel eine Shakespeare-Theaterproduktion. In China gibt es besonders viele AGs an der Deutschen Schule, von der uns Lea berichtet hat: 60 (!) AGs werden von der Grundschule bis zum Abitur angeboten, sie finden einmal in der Woche statt. Die Sportteams dagegen treffen sich bis zu 3-mal in der Woche und tragen Wettkämpfe mit anderen Schulen in Peking aus.