Karl Lagerfeld – der Modezar mit der Sonnenbrille und einem Fable für schwarz und weiß. So ist er bekannt: Als Kreativdirektor von Chanel und als einer der berühmtesten Modeschöpfer der heutigen Zeit.
Karl wurde am 10. September 1933 in Hamburg geboren und wuchs wohlbehütet mit seinen beiden Eltern auf. Schon früh gab es für ihn nichts anderes als die Mode und gemeinsam mit seiner Mutter zog er 1953 nach Paris. Dort arbeitet er, nachdem er die Schule abschloss als Illustrator im Modebereich. Von dort arbeitete er sich hoch zu namhaften Unternehmen wie Balmain, Chloe und Fendi, welchen er zu großem Erfolg verhalf. Außerdem gründete er später sein eigenes Unternehmen: Karl Lagerfeld, welches er mit einigen Aufs und Abs, Namensänderungen und Verkäufen aber doch erfolgreich machte.
Karl war also kein unbeschriebenes Blatt in der Szene, als er 1983 zu Chanel wechselte, die Arbeit für die wir ihn alle kennen. Bei Chanel wurde er zunächst als Berater für Haute Couture eingestellt, jedoch schon im folgenden Jahr zum Chef-Designer ernannt. Lagerfeld katapultierte Chanel an die Spitze der Industrie, er brachte neue Ideen ein und sorgte damit dafür, dass Chanel nun eine Marke ist, die auch junge Frauen lieben. Persönlich zeigte sich der Modezar immer in Schwarz und Weiß, sowie mit einer großen Sonnenbrille und dem wohlbekannten weißen Pferdeschwanz sowie in Interviews durchaus sympathisch und auch als lebensfroh und offen aber mit einer klaren Meinung und spitzer Zunge.
Karl fand seine Inspiration in vielen Dingen, vor allem wollte er das Erbe Coco Chanels wahren, was ihn dazu verleitete, viel Schwarz und Weiß zu benutzen. Aber auch in seinen so genannten Musen, verschiedenen Models und Künstlern. So entdeckte er viele bekannte Models wie Claudia Schiffer, Inès de la Fressange und Toni Garn. Er machte sie zu seinen Musen, förderte so ihre Karriere und ließ sich von ihnen inspirieren.
Er hatte die Ideen, die Millionen in ihren Bann zogen und großen Erfolg, doch auch Lagerfeld geriet in Kritik. Vor allem für seinen „Magerwahn“. Ganz offensichtlich suchte er sehr dünne Models für seine Shows aus, worauf die Öffentlichkeit oft aufmerksam machte. Als er eine Kollektion mit H&H designte und diese die Kleidung in anderen Größen als 34 und 36 verkauften, war der Designer außer sich. Dazu sagte er: „Was ich entworfen habe, ist eine Mode für schmale, schlanke Leute. Das war die ursprüngliche Idee.“ Eine Idee die wohl bloß einfach nicht auf die Durchschnittsfrau, die bei H&H shoppt, zutrifft. Karls Bild der modebewussten Frau entfernte sich eben nie von dem der schlanken. Ja, er sagt, was er denkt und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.
Karl Lagerfeld, die Legende der Modewelt, eine Kultfigur der heutigen Zeit, verstarb tragischerweise am 18. Februar 2019 vermutlich an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er kleidete die Welt ein und bewies, wie man mit Arbeit seine Ziele erreichen kann. Möge er nun seine Ruhe finden.
Irma Weyde
Quellen: