Während der US-Präsident Donald Trump bisher eigentlich vor allem innenpolitisch tätig war, hat er in der letzten Zeit einige Dinge in der Außenpolitik der USA verändert. Inwiefern könnte dies auch uns betreffen?
Er drohte, Sonderzölle einzusetzen. Diese würden die Preise, die in den USA für Aluminium und Stahl aus der EU gelten, erhöhen. Trump erhofft sich dadurch eine Stärkung der amerikanischen Wirtschaft. Für einige Länder ist diese Regelung bereits in Kraft gesetzt, andere, wie jene aus der EU, bekamen einen Aufschub bis zum 1. Juni. Dann gibt er bekannt, ob und wie diese Zölle umgesetzt werden.
Sein Trend allerdings, die amerikanische Wirtschaft stark zu bevorteilen, sowie sich abzuschotten, setzt sich fort. Zuletzt musste sogar (bzw. muss immer noch) ein Handelskrieg befürchtet werden. Doch was für Auswirkungen hätte das auf die deutsche Wirtschaft? Zunächst einmal ist Amerika der wichtigste Handelspartner für Deutschland. Deutsche Produkte, vor allem Autos, sind sehr gefragt. Außerdem besitzen alle wichtigen Unternehmen in Deutschland auch Standorte in den USA. Trump kritisierte allerdings häufig die Unausgeglichenheit zwischen den wirtschaftlichen Beziehungen mit Deutschland: Wir exportieren viel mehr in die USA, als diese hierher.
Werden nun die Strafzölle eingesetzt, würden im allerschlimmsten Szenario rund 1,6 Millionen Arbeitsplätze gefährdet werden. Außerdem könnte die deutsche Wirtschaft, die den fehlenden Absatz in den USA ausgleichen müsste, dieses nicht mit dem chinesischen Markt tun, wie sie es früher schon getan hat, da dieser weniger produzieren würde. Denn China müsste, da Trump gleichzeitig auch dessen Produkte stärker verzollen würde, weniger produzieren und dementsprechend auch weniger aus Deutschland zum Produzieren einkaufen.
Die USA hätten allerdings ebenso entstehende wirtschaftliche Probleme. Die ausländischen Firmen, die von den Zöllen betroffen wären, beschäftigen auch viele Amerikaner an Standorten dort. So wären auch diese Arbeitsplätze gefährdet. Eine Tatsache, die Trump bei seinen Forderungen an seine Bürger, möglichst viele amerikanische Produkte zu kaufen, um die Wirtschaft der USA zu stärken, nicht beachtet, dass es kaum noch „rein“ amerikanische Produkte gibt: Viele Dinge werden in den USA entwickelt, aber beispielsweise anderswo hergestellt.
Eine weitere außenpolitische Änderung der USA ist der Ausstieg aus dem Iran-Abkommen. Dieses wurde 2015 nach langen Verhandlungen beschlossen und ist die Garantie dafür, dass der Iran keine Atomwaffen entwickelt. Im Gegenzug wurden die Sanktionen u. a. der USA, aber auch Deutschlands, gegen den Iran aufgehoben.
Jetzt werden die Sanktionen der USA wieder eingesetzt, die EU möchte das Abkommen aber retten. Trotzdem könnten auch deutsche Unternehmen die negativen Auswirkungen des Ausstiegs spüren. Der US-Botschafter in Deutschland warnte diese: Sie sollten ihre Aktivitäten im Iran beenden, sonst könnten die Sanktionen auch sie betreffen.
Der Ausstieg ist aber auch für den Nah-Ost-Konflikt problematisch: Der Iran ist darin verwickelt und könnte, falls die EU das Abkommen nicht rettet, sein Atomprogramm wieder ausweiten. Dies hätte vermutlich schwerwiegende Konsequenzen.
Abschließend ist also zu sagen, dass die Abschottung der amerikanischen Wirtschaft für Deutschland, direkt zum Problem werden kann. Was die Strafzölle betrifft, muss allerdings bis zum 1. Juni abgewartet werden. Es bleibt zu hoffen, dass Trump bis dahin die Vorteile der Globalisierung zu schätzen lernt.
Caroline Diekmann