Kurz vor den Osterferien hatten wir, der Informatikkurs der 12. Klasse und zwei Teilnehmerinnen aus den 10.ten Klassen, die einmalige Gelegenheit, die weltweit größte Industriemesse, die Hannover Messe, zu besuchen. Der Ausflug bot uns einen faszinierenden Einblick in die neuesten Innovationen und technologischen Entwicklungen aus verschiedenen Branchen. Mit rund 4000 Ausstellern aus der ganzen Welt konnte jeder von uns spannende Eindrücke gewinnen und mehr über die Zukunft der Industrie erfahren. Über einige dieser beeindruckenden Technologien möchten wir in diesem Artikel berichten und unsere Erfahrungen teilen.


Auf der gesamten Fläche der Messe waren verschiedenste Unternehmen, die von der einfachen Präsentation ihrer Produkte bis zur Ausstellung von Sponsoring wie Formel 1 Autos vieles an Ständen aufgebaut hatten.
Ein ganzer Pavillon war Ausstellungsraum für Startups, Programme von Bund und Ländern, verschiedenen Industrien des Gastlandes Canada und der Bundeswehr. Beim Stand des Landes Sachsen haben wir eine Führung bekommen, bei der die Vorteile und Fortschritte bei Quantencomputern erklärt wurden (Sie können komplexere Probleme lösen als normale Computer und arbeiten nicht nur mit 1 und 0 sondern mit Werten die zwischen 1 und 0 erhöht oder gesenkt werden können). Der Bund hat unter anderem ein Programm zur Unterstützung von Arbeiten in der Qualitätskontrolle vorgestellt, bei dem mit Augmented-Reality und KI dem Mitarbeiter mögliche Defekte angezeigt werden können. Die Bundeswehr hatte mehrere Fahrzeuge sowie einen Helikopter und das Triebwerk eines ausgemusterten Tornados auf der Ausstellungsfläche. Zwischen den Motorrädern und dem Panzerwagen präsentierte die Bundeswehr auch ihre Strategie zur Abwehr digitaler Gefahren und warb um Experten in diesem Bereich. Man durfte am Stand zudem wie ein Pilot auf dem Sitz eines Tornados sitzen oder die Ausrüstung wie schusssichere Westen und gepackte Rücksäcke aufsetzen, um ein Gefühl für einiger Aspekte des Berufes zu bekommen.
Das Gastland Canada präsentierte verschiedenste Ideen aus der eigenen Industrie und Forschung, so konnte man sich über Universitäten informieren oder einen Prototypen für ein elektrisches Auto „Made in Canada“ bestaunen. Wir waren auch in einem Raum, der mit Spiegeln an allen Seiten die Quantenebene Darstellen sollte und durch die Projektionen auf die Spiegel einen endlos wirkenden Raum erzeugte.
In weiteren Hallen hatten kleinere Unternehmen Ausstellungsflächen, auf denen sie die eigenen Produkte vorstellten. Beispielsweise metallverarbeitenden Betriebe aus Asien oder Hersteller von Schrauben, Elektromotoren, Brennstoffzellen und Hydraulik aus Deutschland und anderen Ländern, die für uns nicht besonders interessant waren.
Interessantere Stände hatten große Unternehmen wie Microsoft, die ein ganzes Triebwerk einer Passagiermaschine und ein Schneemobil auf ihrem Stand aufgestellt hatten, die beide mit Hilfe von Microsofts Software entwickelt wurden. Bei weiteren Ständen fanden sich humanoide Roboter, Formula Student Autos und Simulatoren, an denen man selbst Rennen fahren konnte. Ein Stand von Studenten mehrerer Universitäten präsentierte das gemeinsam entwickelte und gebaute Auto, das nur geladen durch Photovoltaik bei einem Rennen über mehrere Tage tausende Kilometer auf öffentlichen Straßen in Australien zurückgelegt hat. Bei voller Sonneneinstrahlung kann das Auto 70 km/h fahren, ohne Strom aus der Batterie zu benötigen. Allerdings sieht das Auto normalen PKW nicht besonders ähnlich, es ähnelt eher einem vollständig verkleideten Liegefahrrad und hat nur drei Räder und einen Sitz. Es wird wohl noch mehrere Jahre dauern, bis Elemente dieser Technologie in die Serienfertigung gehen.
Zum Schluss waren wir noch gemeinsam bei der deutschen Firma Rexroth, die zum Bosch-Konzern gehört. Dort haben wir bei einer Führung die Produkte wie eine neue, effizientere Wasserstofftankstelle und Fertigungsbänder für E-Auto-Akkus vorgestellt bekommen. Mit effizienteren und umweltfreundlicheren Maschinen probieren die deutschen Firmen wie Rexroth weiterhin auf dem Weltmarkt mithalten zu können, wozu sie auch neue Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung suchen.
Hannover Messe Eindrücke:
- Vielfältige Messe, die mehrere Forschungsbereiche abdeckt und Lösungen für industrielle Anwendungen präsentiert
- Auch Große Tech-Unternehmen wie Google, Microsoft, SAP
- Am interessantesten war die Messhalle, die die Forschungsinstitute und die Startups beinhaltet
- In dieser Halle war auch der Stand „Einstein-Teleskop“
- Teleskop, welches durch Gravitationswellen, die bei Aktivität von Sternen entstehen, weiter als das bisher durch optische Teleskope messbare Universum, Messdaten liefern kann
- Soll 250 – 300 m unter der Erdoberfläche gebaut werden, um äußere Faktoren, die zu Messunsicherheiten führen auf ein Minimum zu reduzieren
- Soll An dem Länderdreieck Niederlande, Belgien und Luxemburg entstehen, da der dort vorhandene Boden menschliche Aktivität weitgehend dämpft
- Formula Student Autos waren auch zu sehen: Formula Student ist ein internationaler Ingenieurs-Wettbewerb für Studenten
- Über 600 Universitäten aus über 20 Ländern nehmen Teil
- Es gibt technische Disziplinen wie Beschleunigung, Kurvenfahrt, Rundkurs, Effizienz und gesamtes Fahrzeugs Konzept, aber auch Managementbezogene Disziplinen wie Geschäftsplan und Kostenanalyse
- Es gibt auch einen besonderen Wettbewerb für autonome Fahrzeuge
Ich wusste nie, dass solche Veranstaltungen auf so großen Maßen stattfinden
Gespräche mit Menschen aus so vielen unterschiedlichen Ländern war sehr interessant
- Mit einem Geschäftsmann aus Irland, der Dichtungen verkauft und gleichzeitig Sonnenbrillen verschenkt, spreche ich über seine Erfahrung in Deutschland und den Vergleich zwischen den ÖPNV hier und in Irland. Ich frage ihn auch, ob sich die Messe für ihn gelohnt hat. Er erklärt mir, dass er viele neue potenzielle Kunden hat, diese muss er jetzt noch umsetzen.
- Ich spreche mit Schülern aus einer High-School in Kanada, die einen Eis-Hockey Torwart Roboter gebaut haben. Er erklärt, wie sie den Roboter gebaut haben und wie er funktioniert. Sie haben sehr einfache Materialien benutzt und einfache Technik, da sie nicht auf viel Geld Zugriff haben. Es ist beeindruckend, sie sind alle jünger als ich. Sie wurden von der Hannover-Messe bezahlt um ihren Roboter hier auszustellen.
- Ich habe eine KI-Ärztin zu dem sogenannten „Gesundheits-Fahrstuhl“ befragt. Sie spricht natürlich sehr positiv über den Gesundheits-Fahrstuhl, man könne seinen Puls Messen und die Atmung wird kontrolliert. Da man Fahrstühle jeden Tag nutzt, können so Veränderung auf lange Zeit früh erkannt werden. Ich habe ihr gesagt, dass sei nicht sinnvoll, besonders weil die abgebildete Person im Fahrstuhl eine Apple Watch trägt. Sie wiederholt ihre Aussagen jedoch weiterhin.
- Ein Geschäftsmann aus Schweden, der aufklappbare Container anbietet, hat einen ganzen Container mit „Kex“ Schokolade gefüllt. Ich frage ihn, was er mit diesen ganzen Tafeln Schokolade machen will. Er erzählt dies sei seine Lieblingsschokolade und sie nehmen einfach den Container mit. Früher wäre das Nationale Ski-Team von Kex gesponsert. Danach frage ich über Smörgastorta nach, einer Torte bestehend aus Sandwich, etwas typisch schwedisches, er bevorzugt jedoch trotzdem normale Torte.